Wichtig ist, zwischen Streit und Gewalt zu unterscheiden. Es ist okay, wenn man mit jemandem nicht einer Meinung ist. Egal, ob aus der Familie oder aus dem Freundeskreis. Verschiedene Meinungen gehören dazu, diese zu besprechen oder auch mal laut auszudiskutieren, ebenso. Eine Grenze wird jedoch überschritten, wenn eine*r versucht, die eigenen Interessen einem*einer Schwächeren aufzuzwingen.
Es ist nie okay, jemand anderen körperlich zu verletzen. Es ist nie okay, jemand anderen zu beschimpfen, abzuwerten oder zu erniedrigen. Es ist nie okay, die körperlichen Grenzen einer anderen Person zu überschreiten. Jede Form der Gewaltanwendung einem anderen Menschen gegenüber ist falsch.
Gewalt beginnt dann, wenn persönliche Grenzen nicht respektiert und geachtet werden. Gewalt ist es aber auch, wenn man solche Übergriffe zu Hause bei anderen miterlebt.
Körperliche Gewalt
Jemand wird geschlagen, ins Gesicht, auf den Kopf, am Körper.
Jemand wird an den Haaren gerissen.
Jemand wird gestoßen, etwa gegen eine Tür oder einen anderen Gegenstand.
Jemand wird gewürgt.
Jemand wird getreten.
Jemand wird grob festgehalten.
Jemand wird bespuckt.
Die Eltern kümmern sich nicht ausreichend um ihr Kind.
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Psychische Gewalt
Man kann seine Meinung haben und diese auch sagen. Was nicht geht, ist jemanden durch Worte zu verletzten und zu erniedrigen. Beschimpfungen und Beleidigungen, treffen einen oft ebenso hart wie Schläge. Demütigungen, Kränkungen und lächerlich machen können die*den Betroffene*n krank machen.
Jemand wird vor anderen lächerlich gemacht.
Jemand bekommt immer zu hören, dass er*sie dumm, hässlich – einfach falsch ist.
Jemand wird beschimpft.
Jemand wird mit Schlägen bedroht.
Jemand wird damit bedroht, ins Heim zu müssen.
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Sexualisierte Gewalt
Der Körper eines Menschen gehört nur ihm. Selbst zu bestimmen, was damit passiert und wer den Körper berühren oder ansehen darf, ist besonders wichtig. Niemand hat das Recht, diese Grenze zu ignorieren. Unangenehme Berührungen, unangemessene Blicke, eine sexuell aufgeladene Sprache und sexuelle Übergriffe machen oft sprachlos und hilflos. Wichtig ist es zu wissen, dass man als Betroffene*r nie selbst die Schuld an diesen Situationen trägt.
Jemand kommt ins Bad, während man duscht und schaut zu.
Es greift einem jemand auf den Po, auf die Brust oder zwischen die Beine.
Es zieht sich jemand vor einer*einem aus, ohne dass sie*er das will.
Jemand legt sich ins Bett dazu und will „kuscheln“.
Jemand macht unangemessene anzügliche Komplimente.
Jemand sieht auffällig auf den Po oder die Brust einer anderen Person.
Jemand wird mit Nacktfotos am Handy erpresst.
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